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Was geschriebenes...

 
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 BeitragVerfasst am: 18.08.2005, 23:44 Antworten mit Zitat  
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Jüngling

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Hier ist mal was längeres:

Ich habe vor, in nächster Zeit mal wieder eine eigene Geschichte zu schreiben. Da ich aber lange Zeit nichts "richtiges" mehr geschrieben habe, versuche ich mich momentan ein wenig "reinzuschreiben" und ein bißchen an meinem Stil zu arbeiten. Dafür werde ich ein paar Szenen der klassischen Filme in Romanform schreiben (und sie dabei vielleicht etwas mit den Prequels verbinden).

Die erste Szene (aus Episode IV) habe ich heute geschrieben und poste sie einfach mal. Wenn sich jemand dazu bereit zeigt, sie zu lesen, würde ich mich auf jeden Fall über Feedback freuen Smile

Los geht´s:

Kenobis Heim lag am Rand des Dünenmeers. Versteckt zwischen an schlafende Riesenechsen erinnernde Felsformationen, stand eine niedrige Lehmhütte, von dessen Kühlschornstein eine dünne Rauchfahne aufstieg. Wäre da nicht der Evaporator gewesen, der wenige Meter neben dem Haus aus dem Boden wuchs, so hätte man glauben können, dass der Bewohner dieser Heimstatt nicht viel auf moderne Technik gab.
Im Inneren sah es nicht viel anders aus. Im wesentlichen wurde die Hütte von einem großen Raum bestimmt, der einer Sitzecke, einem Esstisch und einer großen Truhe Platz bot. Etwas oberhalb des Wohnraums und über ein paar Stufen zu erreichen, lag die Küche, von der Luke aber nicht viel gesehen hatte, da Kenobi ihm direkt einen Platz auf der gepolsterten und mit Fellen ausgelegten Sitzecke angeboten hatte. Nach den Strapazen der letzten Stunden war Luke dankbar dafür gewesen, seine vier Buchstaben auf weichem Untergrund platzieren zu können. Kenobi hatte Luke angelächelt und ihm angeboten, sich wie zu Hause zu fühlen. Ohne ein weiteres Wort war der alte Mann dann die Stufen zur Küche hinauf gestiegen und hinter einer Wand verschwunden, hinter der sich offensichtlich ein weiterer Raum befand.
Luke sah sich um. Onkel Owen und Tante Beru waren nie reich gewesen. Und dennoch war die Farm voll von technischer Ausrüstung, die einem das Leben in der Wüste erleichterte. Wartungs- und Energiedroiden schlenderten über den Hof, darauf harrend, von ihren Besitzern benötigt zu werden. Aus Berus Küche war, während sie kochte, stets ein Gluckern und Zischen zu hören, und aus der Garage tönten die Laute der Computer, Reparaturanlagen und Tankvorrichtungen für die Familienfahrzeuge. Das einzige mechanische Geräusch, das man hier vernehmen konnte, war ein tiefes Brummen, das von einer alten Kühlanlage stammte, deren x-mal geflickte Schläuche hinter einer Säule in der Küche hervorquollen. Und das war auch das einzige technische Gerät, das Luke ohne weiteres entdecken konnte. Der Großteil der Einrichtung bestand aus Porzellan oder Keramik. Dazwischen befanden sich auch immer wieder Gegenstände von auf Tatooine sehr seltenem Holz. Einige wenige Kisten und Kästen bestanden aus Metall und schienen schon alt zu sein. Auffallend war auch das vollkommene Fehlen von Schmuck oder Dekoration.
Aber was konnte sich ein alter Einsiedler auf dem ödesten Planeten im Imperium denn auch schon an Schmuck leisten?
Lukes Blick fiel auf Dreipeo. Der Protokolldroide stand gemeinsam mit Erzwo gehorsam im Eingangsbereich des Hauses und wartete schweigend. Was einem kleinen Wunder gleichkam, dachte Luke schmunzelnd. Dreipeo hielt noch immer seinen abgeschlagenen linken Arm fest. Von Kenobi war noch immer keine Spur zu sehen. Leise Geräusche verrieten, dass er im hinteren Teil des Hauses mit etwas beschäftigt war.
„Komm, Dreipeo, ich schaue mir mal deinen Arm an.“ Luke konnte die Zeit des Wartens ebenso gut nützlich verbringen.
„Herzlichen Dank, Master Luke.“
Dreipeo watschelte um den runden Tisch und setzte sich neben Luke. Erzwo rollte derweil neben die Truhe an der anderen Wand des Hauses und blieb dort. Er fuhr sein drittes Bein ein und verharrte regungslos.
Vielleicht hatte er ein schlechtes Gewissen, weil seine „Flucht“ Luke in so große Gefahr gebracht hatte. Der Droide tat Luke leid. Offensichtlich hatte er nur seiner Programmierung, seinem „Auftrag“ folgen wollen. Nun, er hatte Obi-Wan Kenobi gefunden, und letztlich war niemandem etwas geschehen. Er würde später mit Erzwo sprechen. Und auch mit Onkel Owen. Luke war sich sicher, dass er die Persönlichkeit der beiden Droiden durch eine Speicherlöschung zerstören würde, und bereits nach einem Tag waren ihm die beiden so ans Herz gewachsen, dass er dies regelrecht als Mord ansehen würde.
Onkel Owen würde ihn wahrscheinlich nur unverwandt anstarren, wenn er hörte, wie Luke von zwei Maschinen sprach, als seien sie Lebewesen. Um die Sache danach kopfschüttelnd selbst in die Hand zu nehmen.
Das waren Dinge, über die Luke sich noch später den Kopf zerbrechen konnte. Erst einmal sollte er sich Dreipeos Arm annehmen. Der Droide hatte Glück im Unglück gehabt. Luke brauchte nicht lang, um festzustellen, dass der Schlag des Tusken Banditen den Arm lediglich aus seiner Verankerung gerissen und dabei sämtliche Kabel durchtrennt hatte. Aus seinem Werkzeuggürtel nahm Luke eine Miniatur-Lötlampe und machte sich daran, die Kabel wieder miteinander zu verbinden. Bald konnte Dreipeo seine Finger wieder bewegen, und es dauerte nicht lang, bis der goldene Droide erklärte, das „Gefühl“ kehre in seinen Arm zurück. Bei diesen Worten konnte sich Luke ein Lächeln nicht verkneifen. Er schob den Droidenarm wieder in seine Aufhängung und wollte gerade an seinen Gürtel greifen, um ein weiteres Werkzeug herauszuziehen, als Erzwo neben ihm auftauchte. Mit einem Greifarm hielt er Luke einen Schraubenzieher hin.
„Danke“, entgegnete Luke amüsiert, nahm das Teil und drehte die Schrauben an Dreipeos Oberarm fest. Erzwo verkroch sich derweil wieder an die gegenüberliegende Wand.
In diesem Moment tauchte Kenobi wieder auf. Er hatte sich seines schweren Mantels entledigt und sich scheinbar ein wenig erfrischt. Der Wüstenstaub war aus dem Gesicht verschwunden, und er wirkte nun weitaus jünger, als in dem Augenblick, in welchem Luke den Namen Obi-Wan das erste Mal ausgesprochen hatte.
„Ein Genie im Umgang mit Droiden. Das muss wohl in Deiner Familie liegen“, sagte Obi-Wan und setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von Luke und Dreipeo.
Luke sah auf und musterte Kenobi neugierig.
„Sie sprechen von…“
„Von deinem Vater, ja“, übernahm Kenobi das Wort, als Luke zögerte. „Ich kann mich an Zeiten erinnern, als die Astrodroiden auf den Kriegsschiffen der Republik Schlange standen, um von Anakin Skywalker modifiziert zu werden.“
Der alte Mann lachte leise, doch Lukes Blick fiel auf Erzwo, der ein fröhliches, lang gezogenes Pfeifen von sich gab - beinahe so, als schwelgte er in Erinnerungen. Für einen Augenblick sah er Kenobi als mächtigen Kriegsherrn - und neben ihm rollte Erzwo in die Schlacht. Alte Vertraute und heutige Verschwörer. Doch selbst, wenn es so gewesen war - so bizarr diese Vorstellung auch wirkte - so konnte Lukes Vater in dieser Vergangenheit keine Rolle gespielt haben.
„Das ist wohl kaum möglich“, grummelte Luke böser, als er beabsichtigt hatte. „Nein, mein Vater war nicht im Krieg. Er war ein Navigator auf einem Raumfrachter.“
Ben schmunzelte humorlos.
„Das hat dir dein Onkel erzählt. Er hielt nichts von den Idealen deines Vaters. Dachte, er hätte besser zu Hause bleiben und sich aus allem heraushalten sollen.“
Luke war nie Zeuge eines Streits zwischen seinem Onkel und Kenobi geworden, wusste aber, dass der alte Mann jahrelang immer wieder in der Nähe der Farm herumgelungert hatte. Schließlich hatte Owen die Geduld mit dem Einsiedler verloren und ihn verjagt. Tante Beru hatte einmal angedeutet, dass die zwei davor eine Meinungsverschiedenheit hatten. Worüber, das hatte sie nie verraten. Ben Kenobi, Obi-Wan, und sein Onkel wirkten so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Luke konnte sich nicht vorstellen, dass die zwei überhaupt ein gemeinsames Thema hätten finden können, über das sie sich in die Haare gekommen wären.
Und plötzlich war das Bild wieder da: Kenobi als Anführer einer großen Armee - und bei ihm ist nicht Erzwo, sondern Lukes Vater, von dem er nie ein Bild gesehen hatte, von dem er aber wusste, dass er - laut Tante Beru - große Ähnlichkeit mit Luke gehabt hatte.
Seine Neugier war geweckt.
„Haben Sie die Klonkriege mitgemacht?“ wollte er nun wissen.
Kenobi nickte und senkte seine Stimme. Er klang nun wehmütig, ja geradezu melancholisch.
„Ich war einmal ein Jedi-Ritter, genau wie dein Vater.“
Sein Vater war ein Jedi-Ritter gewesen? Luke wusste nicht viel über diesen Orden, der vor vielen Jahren vom Antlitz der Galaxis verschwunden war. Und doch verlieh dies Anakin Skywalker etwas Edles, etwas erhabenes. Und es zeigte ihm, dass er seinen Vater nicht einmal ansatzweise kannte.
„Ich weiß nichts von ihm“, stellte er kleinlaut fest.
Obi-Wans Stimmung schien sich gleich zu bessern. Er klang plötzlich viel besser gelaunt, als er schöne Erinnerungen aus seinem Gedächtnis hervorzuholen schien.
„Er war der beste Pilot in der Galaxis. Und listenreich im Krieg. Wie ich höre, ist aus dir ebenfalls ein begabter Pilot geworden.“ Luke lächelte schüchtern. Insgeheim erfüllte es ihn aber mit Stolz, dass sein „Ruf“ sogar bis an die Grenzen der Zivilisation Tatooines vorgedrungen war.
„Und er war ein guter Freund“, fügte Kenobi hinzu. Er sah Luke an. Dieser konnte in den Augen des Älteren erkennen, dass er darauf brannte, ihm von den Abenteuern zu erzählen, die ihn und Anakin zu Freunden gemacht hatten. Die Gefahren, die sie gemeinsam überstanden hatten. Aber Kenobi sagte nichts dergleichen. Für einen Moment schwiegen sich die beiden Männer an, dann erhob sich der ehemalige Jedi-Ritter schwerfällig von seinem Stuhl.
„Dabei fällt mir ein… Ich habe etwas für Dich.“
Er ging zu der großen Holztruhe, neben der Erzwo stand. Das große Auge des Astrodroiden folgte Kenobi dabei.
Luke war derweil mit Dreipeos Arm fertig und stopfte den Schraubenzieher in seinen Gürtel. Dabei fiel ihm der Sicherheitsbolzen aus dem Hemd, der sich beim Tusken-Angriff von Dreipeos Brust gelöst hatte. Luke nahm ihn und näherte sich damit dem goldenen Droiden. Dreipeo wich zurück, und ein weiteres Mal spürte Luke eine Welle der Sympathie. Hätte er es gemocht, wenn man ihm Handschellen oder ähnliches angelegt hätte?
Luke klopfte Dreipeo kameradschaftlich auf den Rücken und legte den Sicherungsbolzen auf den Tisch vor ihnen. Beinahe wirkte es so, als würde Dreipeo erleichtert aufatmen.
Kenobi hatte inzwischen gefunden, was er gesucht hatte. Er kehrte zu Luke zurück und überreichte ihm eine Art metallenen Griff, an den mehrere Knöpfe und Regler angebracht waren.
„Dein Vater wollte, dass du es bekommst, wenn du alt genug bist. Aber dein Onkel war dagegen. Er fürchtete, dass Du dem alten Obi-Wan auf einem törichten Kreuzzug folgen könntest, wie einst dein Vater.“
Luke betrachtete das merkwürdige Gerät. Obwohl er sich mit Technik gut auskannte, wusste er nicht, womit er es hier zu tun hatte. Er wollte gerade einen der Regler am Gehäuse des Griffs betätigen, als Dreipeo ihn antippte.
„Wenn Sie mich nicht brauchen, Sir, schalte ich mich ein Weilchen ab.“
„Ja, sicher“, erwiderte Luke abwesend, und bekam nicht einmal das leise Summen mit, mit dem Dreipeo seine Systeme herunterfuhr und erstarrte.
Luke stellte sich hin, um mit Kenobi auf Augenhöhe zu sein.
„Was ist das?“ fragte er.
„Das Lichtschwert deines Vaters. Die Waffe eines Jedi-Ritters.“ Seine Stimme klang stolz und war voller Bewunderung. „Nicht so plump und ungenau wie Feuerwaffen.“
Luke betätigte einen besonders hervorstechenden Schalter an der Waffe, und mit einem fauchenden Summen schoss eine etwa einen Meter lange Lichtklinge aus dem Griff. Die Luft um die blau schimmernde Energie knisterte, und ein leichter Ozongeruch kroch in Lukes Nase.
„Eine elegante Waffe“, fuhr Kenobi fort, „aus zivilisierteren Tagen.“
Luke machte ein paar Bewegungen mit dem Lichtschwert. Die Klinge flackerte, als würde sie die Luft zerschneiden, und ihr Summen veränderte seine Tonlage, klang dabei fast melodiös.
„Über tausend Generationen sind die Jedi-Ritter die Wächter des Friedens und der Gerechtigkeit in der Alten Republik gewesen. Bevor es dunkel wurde in der Welt. Vor dem Imperium.“
Luke dachte plötzlich wieder an seinen Vater, dessen Waffe er in der Hand hielt. Den Vater, den er nie gekannt hatte. Den Vater, der unter mysteriösen Umständen umgekommen war, und zwar - soviel hatte er sich ausrechnen können - etwa zur gleichen Zeit, als aus der Republik das Galaktische Imperium geworden war.
Luke schaltete das Lichtschwert ab, worauf die Klinge im Griff verschwand.
Er wandte sich Kenobi zu, um eine Frage zu stellen, die so offensichtlich war, dass Luke sich beinahe schämte, dass sie ihm erst jetzt in den Sinn gekommen war.
„Wie ist mein Vater gestorben?“
Ben Kenobi setzte sich wieder hin. Luke tat es ihm gleich.
„Ein junger Jedi-Ritter namens Darth Vader, der mein Schüler war, bevor er dem Bösen verfiel, half dem Imperium dabei, die Jedi-Ritter zu jagen und zu vernichten. Von ihm wurde dein Vater verraten und ermordet. Nun sind die Jedi fast ausgrottet. Vader wurde von der Dunklen Seite der Macht verführt.“
Luke fühlte tausend Fragen in seinem Kopf aufsteigen.
„Der Macht?“ war die erste.
Kenobi sah ihm in die Augen und schmunzelte.
„Die Macht ist es, was dem Jedi seine Stärke gibt. Es ist ein Energiefeld, das alle Lebewesen erzeugen. Es umgibt uns, es durchdringt uns. Es hält die Galaxis zusammen.“
Dieses Gespräch hatte sich als weitaus erfüllender entpuppt, als Luke zu Beginn angenommen hatte. Anstatt einfache Antworten zu bekommen auf viele der Fragen, die ihn, seitdem er denken konnte, beschäftigten, taten sich mit jedem Satz nur noch mehr auf. Es schien, als hätte Onkel Owen dafür gesorgt, dass ihm Aspekte vorenthalten worden waren. Als ob er nur die Halbmonde kannte und nicht wusste, dass sie auch voll und ganz in Erscheinung treten konnten. Er hatte noch nie von der Macht gehört. Aber auch seine Freunde hatten nie ein Wort darüber verloren. Was war, wenn Kenobi wirklich alt und verrückt war, wie sein Onkel immer behauptete? Und das alles, was er Luke erzählt hatte, schlicht Unsinn gewesen war?
Nein, meldete sich eine Stimme in ihm zu Wort. Luke hatte von Anfang an ein gutes Gefühl bei Ben gehabt. Seitdem er ihn das erste Mal vor Jahren in der Wüste getroffen hatte, wusste er, dass er diesem Mann vertrauen konnte, und dass er nicht wahnsinnig war, auch wenn viele der Feuchtfarmer das von ihm glaubten. Ben war ein guter Mann, mit einem Herzen auf dem rechten Fleck.
Und er hatte Luke die Wahrheit gesagt. Von der Macht. Und seinem Vater.
Erzwo gab einen Pfeiflaut von sich, worauf sich Ben erneut erhob. Er schien bemerkt zu haben, dass Luke für heute genug gehört und erfahren hatte. Es war sinnvoller, sich nun anderen Dingen zu widmen.
Der Jedi-Ritter wandte sich Erzwo zu.
„Dann wollen wir doch einmal sehen, was du für einer bist, mein kleiner Freund… und wo du herkommst.“
Mit einem Mal war Luke wieder in der Gegenwart. Er erinnerte sich an das Hologramm und an Erzwos „Auftrag“.
„Ich habe einen Teil einer Nachricht gesehen…“, beeilte er sich zu sagen. Doch Kenobi hatte Erzwo nicht einmal berührt, als sich vor ihnen auf dem Tisch das blau schimmernde Bild der jungen Frau aufbaute.
„Ich glaube, ich habe sie“, stellte der Jedi verschmitzt lächelnd fest.
„General Kenobi“, begann die Projektion, „vor langen Jahren haben Sie meinem Vater in den Klonkriegen gedient. Jetzt erfleht er Eure Hilfe in seinem Kampf gegen das Imperium. Ich bedaure, dass ich die Bitte meines Vaters nicht persönlich unterbreiten kann, doch mein Sternenschiff wird angegriffen, und ich fürchte meine Mission, Euch nach Alderaan zu bringen, ist gescheitert. Ich habe dieser R2-Einheit Informationen eingespeist, von denen das Überleben der Rebellion abhängt. Mein Vater wird sie auswerten können. Es liegt an Euch, diesen Droiden sicher nach Alderaan bringen. Dies ist unsere verzweifeltste Stunde. Helft mir Obi-Wan Kenobi, Ihr seid meine letzte Hoffnung.“
Die Erscheinung sah sich nach etwas um, das für die Zuschauer unsichtbar blieb und beugte sich dann nach vorne. Das Bild flackerte kurz auf und erlosch dann. Während sich Kenobi zurücklehnte und nachdenklich an seinem Bart kratzte, herrschte hinter Lukes Stirn das totale Chaos. Es war wie Dreipeo angedeutet hatte: Diese Frau war in Gefahr, weil sie und ihre Männer sich der Tyrannei des Imperiums widersetzt hatten. Und sie flehte Ben Kenobi um Hilfe an. Einen General aus den Klonkriegen.
Das Bild, das Onkel Owen und die anderen Siedler, von dem Eremiten gezeichnet hatten, verschwand immer mehr in der Dunkelheit. Neben Luke saß kein wunderlicher alter Kerl, sondern ein Jedi-Ritter, ein General der Republik. Ein Held.
Ein Freund seines Vaters.
Ein Verschwörer gegen das Imperium.
Kenobi beugte sich nach vorne und sah Luke mit einem freudigen Glanz in den Augen an.
„Du wirst dich mit der Macht vertraut machen müssen, wenn du mich nach Alderaan begleitest.“
Luke lachte laut auf.
„Alderaan? Ich kann nicht nach Alderaan. Ich muss nach Hause.“ Er stand auf und begann aufgeregt durch das Zimmer zu tigern. „Ich bekomme auch so schon genug Ärger.“
Kenobi klang plötzlich sehr ernst, beinahe ängstlich.
„Ich brauche deine Hilfe, Luke.“ Er nickte in Richtung des Tischs, wo eben noch das Hologramm geleuchtet hatte. „Sie braucht deine Hilfe. Ich werde langsam zu alt für solche Dinge.“
Luke sah den Jedi-Ritter verzweifelt an.
„Ich kann mich da doch nicht einfach einmischen! Außerdem habe ich hier eine Menge Arbeit.“
Wie konnte er so eine Entscheidung von ihm verlangen? Sicher, er hatte sein Leben gerettet, und Luke wusste, dass er ihm trauen konnte. Aber er musste doch selbst erst einmal mit der Situation klarkommen. Vor ein paar Stunden war er noch einfach ein Farmjunge gewesen, der für seinen Onkel die Evaporatoren und Droiden reparierte und mit ihm die Wasserernte überwachte. Seit seiner Jugend hatte er zwar die Hoffnung gehabt, eines Tages Tatooine hinter sich zu lassen, vielleicht in die Imperiale Akademie einzutreten und als Sternenpilot die gesamte Galaxis zu bereisen. Aber, wenn er ehrlich war, hatte er immer gewusst, dass daraus nie etwas werden würde. Er war kein Biggs , dessen Eltern allein durch ihren Reichtum für einen guten Platz in der Akademie sorgen konnten. Er war auch kein Tank, dem das Glück aus jeder Pore seines Körpers strahlte. Er war Luke Skywalker. Und sein Platz war - das wusste er insgeheim - an der Seite seines Onkels und seiner Tante. Sie brauchten ihn. Und er… er brauchte sie. Oder? Doch plötzlich war da mehr. Es gab Jedi-Ritter mit rätselhaften Kräften, Lichtschwerter, fremde Planeten und einen Bürgerkrieg innerhalb des Imperiums. Und ein Freund seines Vaters, den er nie gekannt hatte, von dem er so wenig wusste, und dem er sich trotzdem immer so nah gefühlt hatte, wollte ihn plötzlich in all das hineinziehen. Er sollte das zurücklassen, das bislang für Sicherheit und Beständigkeit gestanden hatte.
Wie konnte er unter diesen Umständen auf das Angebot Kenobis eingehen?
„Ich kann das Imperium doch auch nicht leiden“, sagte er etwas ruhiger. „Ich hasse es sogar! Aber ich kann daran doch auch nichts ändern.“
Er seufzte.
„Es ist soweit weg…“
Ben Kenobi lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah zu Luke auf.
„Ich höre deinen Onkel reden.“
„Mein Onkel! Wie soll ich ihm das jemals klarmachen?!“
„Mache dich mit der Macht vertraut“, sagte der Jedi-Ritter mit einer so festen Stimme, als sei das etwas, dass Luke zwischen der Arbeit auf den Feldern und einem Flitzerrennen mit Deak und Windy erledigen könnte.
Oder vielleicht war es das ja? Sein Vater war ein Jedi-Ritter gewesen. Er musste also über die Macht verfügt haben. Vielleicht hatte er das ja an seinen Sohn weitergegeben. Vielleicht war die Macht in ihm, und Luke hatte nur noch nicht herausgefunden, wie er sie nutzen konnte? Und Ben könnte ihm dabei helfen…
All das änderte nichts daran, dass er einen festen Platz im Hier und Jetzt hatte. Etwas, was er nicht aufgeben durfte, um seinen Träumen hinterher zu jagen.
Niedergeschlagen sah er Ben an.
„Hören Sie, ich kann Sie ja nach Anchorhead bringen. Von da aus kommen Sie leicht weiter nach Mos Eisley, oder wo immer Sie hinwollen.“
Der Blick, mit dem Ben ihn jetzt bedachte, war schlimmer als alles, was er erwartet hatte. Es war ein Blick der Respekt vor der Lukes Entscheidung aber auch Enttäuschung vermittelte. Luke machte einen Fehler. Aber Ben würde ihn nicht daran hindern, ihn zu tun, weil er den jungen Mann respektierte.
„Du musst natürlich tun, was du für richtig hältst“, erklärte Kenobi mit sanfter Stimme.
Luke wandte sich ab. Er konnte dem Blick des Jedi-Ritters einfach nicht länger standhalten.
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Re: Was geschriebenes...
 BeitragVerfasst am: 19.08.2005, 13:40 Antworten mit Zitat  
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  Japanmaus
Jüngling

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Gefällt mir sehr gut! Very Happy
Hab beim Lesen allerdings zwei Stellen gefunden an denen Worte doppelt waren, finde sie jetzt aber nicht mehr wieder... sorry Embarassed

Die Verknüpfung mit den Prequels finde ich sehr gelungen und eine richtig schöne Formulierung war das mit den Halbmonden, von denen Luke nicht wusste, dass sie auch voll sein konnten! Klang richtig gut! Allerdings um noch ein wenig konstruktive Kritik zu äußern, ich fand es nicht von der Atmosphäre her besonders passend, dass sich Luke auf seine vier Buchstaben setzt. Ist zwar sogar zutreffend, klingt aber in dieser mystischen und wundersamen Umgebung ein wenig zu salopp!

Hoffe ich konnte Dir damit weiterhelfen! Kannst gerne noch mehr Filmszenen verschriftlichen... Zwinker
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 BeitragVerfasst am: 19.08.2005, 17:07 Antworten mit Zitat  
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  Zutton
Jüngling

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Danke für das Lob und die Kritik. Hier ist noch ne Szene. Ich kann auch gerne "Wunschszenen" ver-romanen Zwinker

Die Executor hatte derweil das Asteroidenfeld erreicht. Sie glitt gemeinsam mit den fünf Sternzerstörern der Todesstaffel durch das stellare Trümmerfeld. Während es den exzellenten Navigatoren des Flagschiffs gelang, das metallene Ungetüm sicher durch das enge, sich ständig verändernde Netz aus Felsbrocken hindurch zu steuern, hatten die anderen Zerstörer weniger Glück. Ein Asteroid trudelte aus dem Sensorschatten der Tyrant und krachte in den Brückenturm des Sternzerstörers.
Auf der Brücke der Executor erstatteten die Captains der kleinen Flotte ihrem Feldherrn in Form von blass flimmernden Hologrammen Bericht. Darth Vader zeigte keinerlei Regung, als Captain Lennox´ dreidimensionales Abbild aufflackerte und zuckend erlosch, während wenige Kilometer entfernt dessen Sternzerstörer den Flammentod starb. Die anderen Befehlshaber wagten es nicht, das Geschehene in irgendeiner Weise zu kommentieren und hielten ihre Blicke weiterhin fest auf den Dunklen Lord gerichtet.
Captain Needa gelang es sogar, ungerührt seinen Rapport zu Ende zu bringen.
„…und das, Lord Vader, war das letzte Mal, dass sie auf einem unserer Schirme erschienen sind. In Anbetracht der beträchtlichen Schäden, die wir erlitten haben, werden sie vernichtet worden sein.“
Vader tiefe Stimme verriet Ärger und Ungeduld.
„Nein, Captain, sie sind am Leben. Ich verlange, dass jedes zu Verfügung stehende Schiff das Asteroidenfeld durchkämmt, bis sie gefunden worden sind!“
Diese Narren wussten nicht, was hier auf dem Spiel stand. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, wie wichtig es war, dass ihnen das kleine Rebellenschiff nicht ein weiteres Mal entkam. Und wie konnten sie auch? Laut den Imperialen Datenbanken handelte es sich beim Millennium Falken um einen Schmuggelfrachter, dessen Besitzer von keinem größeren Wert für das Imperium war. Ein Rebell wie so viele andere. Es wäre wichtiger gewesen, den großen Transportern bei ihrer Flucht von Hoth zu folgen, um so Hinweise darauf zu bekommen, wo sich der Rest der Allianz verborgen hielt.
Sie wussten ja auch nicht, dass der Captain des Falken und die anderen, die sich wahrscheinlich an Bord aufhielten, nur Mittel zum Zweck waren.
Aber es war unnötig, sie über seine wahren Beweggründe aufzuklären, dachte Vader. Er hatte es nur mit Soldaten zu tun. Soldaten, die ihm dienten, und in seinen Augen nur wenig mehr wert waren, als die Sturmtruppen, die er schon in so vielen Schlachten in den sicheren Tod geschickt hatte.
Die Captains der Todesstaffel waren auch Soldaten genug, einen Befehl ihres Vorgesetzten nicht in Frage zu stellen. Erst recht, weil niemand das Schicksal Ozzels teilen wollte.
Needa und die anderen verbeugten sich vor Darth Vader, und ohne ein weiteres Wort verschwanden ihre Hologramme. Gerade als er sich abwenden wollte, stürzte Piett auf ihn zu.
„Lord Vader!“ Der Mann war außer Atem.
„Ja, Admiral, was gibt es?“ fragte Vader knurrend.
„Der Imperator hat befohlen, dass Ihr Euch mit ihm in Verbindung setzt.“
Bei diesen Worten lief es Vader eiskalt den Rücken herunter. Er hatte schon seit Monaten nicht mehr mit seinem Meister gesprochen. Er war ihm regelrecht aus dem Weg gegangen. Nichts ungewöhnliches, da der Imperator sich darauf verlassen konnte, dass sein Adept treu die Werte des Imperiums in der gesamten Galaxis durchsetzte.
Vader hatte dafür gesorgt, dass ein detaillierter Bericht über die Schlacht von Hoth nach Coruscant gesandt worden war, um ungestört weiter seiner Suche nachgehen zu können. Warum kontaktierte ihn der Imperator jetzt? Hatte der Schwarze Lord sich durch irgend etwas verraten?
Es nutzte nichts, sich mit Fragen zu matern. Wenn sein Meister rief, durfte er nicht zögern, und musste antworten.
„Manövrieren Sie das Schiff aus dem Asteroidenfeld heraus, so dass wir störungsfrei übertragen können!“ befahl Vader seinem Admiral, fuhr herum und machte sich auf den Weg zu seinen privaten Gemächern. Er hörte nicht einmal mehr Pietts Bestätigung.

Vader saß in seiner Meditationskammer und ging in sich. Er ließ die Macht fließen und seinen Körper erfüllen. Es gab Dinge, die er vor dem Imperator verbergen musste. Gedanken, Absichten. Es war nötig, diese mental vor seinem Herrn und Meister abzuschirmen, wollte er nicht als Verräter entlarvt werden. Die, welche Darth Vader kannten, hätten nicht geglaubt, dass es etwas gab, wovor sich der Dunkle Lord fürchtete. Für die meisten war er der personifizierte Schrecken, brachte Angst und Leid über die Galaxis, setzte dabei unbarmherzig den Willen des Imperators durch. So mancher glaubte, dass Vader der heimliche Herrscher über die Galaxis sei, da die Visage seiner Maske überall bekannt und gefürchtet war.
Nichts konnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Auf Coruscant herrschten scheinbar die Bürokraten, sandten Befehle aus und sorgten dafür, dass der Staatsapparat des Imperiums nicht zerfiel. Der Imperator, der vor fast einem viertel Jahrhundert an die Macht gekommen war, hatte sich schon seit langen Jahren nicht mehr der Öffentlichkeit gezeigt. Es gab sogar Gerüchte, dass er nicht mehr am Leben sei.
Das war natürlich Unsinn. Der Imperator lebte noch. Und würde das wahrscheinlich noch eine sehr, sehr lange Zeit tun. Denn Imperator Palpatine war, ebenso wie Vader, ein Sith-Lord. Doch das und seinen geheimen Namen - Darth Sidious - kannten nur die wenigen Mitglieder des Inneren Vertrautenzirkels des Imperators.
In seinen jungen Jahren hatte Vader häufig gehört, dass er selbst der mächtigste Machtnutzer sei, den die Galaxis je hervorgebracht hatte. Doch er wusste es besser. Selbst als er noch dem Orden der Jedi-Ritter angehört hatte, war Vader nie einer mächtigeren Person begegnet, als Darth Sidious. Die Elemente schienen sich vor dem Sith zu verbeugen, selbst die Macht an sich erstarrte, und ließ den Imperator ein unnatürlich langes Leben führen. Ihm verdankte Vader es, dass er den Kampf gegen Obi-Wan vor so vielen Jahren überlebt hatte. Ihm verdankte er die Position und Macht, in der er sich befand. Ja, er verdankte ihm sogar seinen Titel und seinen Namen.
Aber der Imperator war auch abgrundtief böse. So böse, dass selbst Vader neben ihm in einem hellen Licht erstrahlte. Wie eine Spinne in ihrem Netz saß er inmitten seines gewaltigen Palasts auf Coruscant und ließ per Boten, Würdenträgern und Agenten seinen Willen nach draußen tragen. Es gab kein Gesetz, das Darth Sidious nicht selbst verfasst , nicht einen Feldzug, dessen Planung er nicht in Auftrag gegeben hatte. Es war, als reichten die schwarzen Fäden seines Netzes bis in die entlegensten Ecken der Galaxis.
Und deshalb musste Vader vorsichtig sein.
Jetzt, so kurz vor dem Ziel erst recht.
Plötzlich flackerte der Bildschirm innerhalb seiner Meditationskammer auf. Auf ihm erschien der kahlgeschorene Kopf von Sate Pestage, dem Großwesir des Imperators und riss Vader aus seiner Konzentration.
„Sate Pestage, der Imperator verlangt nach mir. Ich habe keine Zeit für Euch“, brummte Darth Vader.
Er hielt von den Würdenträgern und Speichelleckern, die seinen Meister umgaben, nicht viel. Und obwohl Pestage einer der engsten Vertrauten des Imperators war, bedeutete das nicht, dass Vader beabsichtigte, ihm irgendeine Art von Respekt entgegen zu bringen.
„Ich muss Euch warnen, Lord Vader. Der Imperator befindet sich in schlechter Stimmung. Habt Ihr irgendwelchen Fortschritt zu berichten?“
Warum fragte er das? Wollte er ihn auf die Probe stellen?
„Die Rebellenbasis auf Hoth wurde zerstört. Ich bin im Begriff, die Überlebenden zu verfolgen.“
Damit erzählte er Pestage das, was dieser sicherlich ohnehin schon wusste. Mehr würde er von ihm nicht erfahren. Pestage funkelte ihn böse an.
„Der Imperator wird Euch nun empfangen“, sagte er nach einem Augenblick des Schweigens. Dann verdunkelte sich der Bildschirm.
Vader erhob sich und verließ seine Kammer. Auf dem Holopodest, das zu ihren Füßen lag, ging er in die Knie und verharrte ehrfürchtig in dieser Position.
Dann baute sich summend ein gewaltiges Hologramm auf, das schließlich das Gesicht des Imperators zeigte. Blau schimmernd starrte das eingefallene Gesicht eines alten Mannes - halb verborgen im Schatten einer weiten Kapuze - auf Vader hinab. Verstörenderweise schimmerten seine kränklichen Augen gelb und wirkten schärfer als der Rest des dreidimensionalen Bildes. Obwohl Vader nicht wagte, aufzublicken, spürte er, wie ihr Blick ihn prüfend durchbohrte.
„Womit kann ich Euch zu Diensten sein, mein Gebieter?“ fragte er unterwürfig.
„Ich spüre eine große Erschütterung der Macht.“
Die Stimme des Imperators klang kehlig, tief und ein wenig heiser. Dies war kein Zeichen seines Alters. Darth Sidious hatte so geklungen, seit dem Moment, als er sich Vader als Sith-Lord zu erkennen gegeben hatte.
„Auch ich empfinde das so“, erwiderte Vader. Und log dabei nicht einmal.
„Wir haben einen neuen Feind. Den jungen Rebellen, der den Todesstern vernichtet hat. Ich habe keinen Zweifel daran, dass es sich bei ihm um den Sohn von Anakin Skywalker handelt.“
Anakin Skywalker. Obwohl Vader schon lange vorher zu der selben Erkenntnis gekommen war, hasste er es, diesen Namen zu hören. Dieser Name stand für Leid, Trauer und Schwäche. Vader war froh, dass Skywalker nicht mehr war. Dass er ihn getötet hatte und dadurch die Macht gefunden hatte, die er sich immer so sehr ersehnt hatte.
Und doch: Das Erbe Skywalkers war etwas, was sich für ihn noch von großem Nutzen herausstellen könnte. Dennoch war es klug, Unwissenheit vorzutäuschen.
„Wie ist das möglich?“ fragte er und sah nun auf, um seinen Worten eine theatralische Glaubwürdigkeit zu verleihen.
„Erforscht Eure Gefühle, Lord Vader“, der Imperator sprach nun wie ein nachsichtiger Vater. „Ihr wisst, dass es wahr ist.“
Ja, natürlich wusste er es. Er hatte es schon wenige Wochen nach der Schlacht von Yavin gewusst. Und damals hatte sein Plan langsam angefangen, Gestalt anzunehmen. Es grenzte an ein Wunder, dass der Imperator ihn bis heute nicht durchschaut hatte. War der Tag jetzt gekommen?
„Er könnte uns vernichten“, fuhr Darth Sidious fort.
Nein. Scheinbar ahnte der Imperator noch nichts. Aber Vader wurde ein weiteres Mal bewusst, dass er mit dem Feuer spielte. Bei diesem Vergleich verzogen sich seine vernarbten Lippen hinter der Maske zu einem humorlosen Lächeln.
„Er ist nur ein Knabe“, warf er nun ein. „Und Obi-Wan kann ihm nicht mehr helfen.“
Nein, Obi-Wan nicht. Aber ich. Ich werde ihm helfen.
„Die Macht ist stark in ihm“, gemahnte der Imperator ihn. „Der Sohn des Skywalker darf niemals zu einem Jedi werden.“
Palpatine war sichtlich gut über Luke informiert. Beunruhigend gut. Vader würde seinen Offiziersstab stärker im Auge behalten müssen, um etwaige Spitzel herauszufiltern. Und es war offenbar, dass der Imperator Luke fürchtete. Von Anakin Skywalker hatte es einmal geheißen, dass er die Macht ins Gleichgewicht bringen würde. Viele hatten geglaubt, dass es seine Aufgabe sein würde, die Sith zu vernichten. Nun, dies war ihm offensichtlich nicht geglückt. Was, aber, wenn sich die Prophezeiung, an die einst die Jedi glaubten, nicht auf Anakin, sondern auf dessen Sohn bezog? Dann war Luke nicht nur eine Gefahr für den Imperator, sondern auch für Vader.
Nein, das konnte nicht sein. Er war nicht so mächtig, es mit den beiden Sith-Lords aufzunehmen. Und wenn doch? Vielleicht wäre es in dieser Situation klüger, sich nach allen Seiten hin abzusichern. Vielleicht würde er die Hilfe des Imperators ein allerletztes Mal benötigen.
„Wenn wir ihn für unsere Zwecke gewinnen könnten, wäre er ein machtvoller Verbündeter“, gab Vader zu bedenken.
Die gelben Augen des Imperators verengten sich zu Schlitzen. Er starrte seinen Adepten für einen Moment unverwandt an, dann verzog sich sein schmaler Mund zu einem schrecklichen Lächeln.
„Ja… Er wäre von großem Wert für uns. Lässt sich das bewerkstelligen?“
Vader verbeugte sich tief.
„Er wird sich uns anschließen, oder sterben, mein Gebieter.“
Vader hörte, wie das Summen des Hologramms verstummte. Als er wieder aufsah, war das Gesicht des Imperators verschwunden.
Der Dunkle Lord fühlte, wie regelrechte Euphorie in ihm aufstieg. Er hatte den Imperator getäuscht. Nicht für ihre Zwecke, für seine Zwecke allein, würde Luke eingesetzt werden.
Doch irgendwie gelang es Vader nicht, diesen Moment völlig auszukosten. Da war ein Zweifel, der am Rande seines Bewusstseins an ihm nagte.
Was, wenn der Imperator genauso dachte?
Noch lang verharrte Vader auf seinen Knien und dachte darüber nach, was das für ihn bedeuten könnte.
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 BeitragVerfasst am: 10.09.2005, 18:54 Antworten mit Zitat  
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  MasterQui-Gon
Darktrooper

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Kleiner Tipp:
Schreib lieber etwas das es noch nicht gibt. Bei den verschiedenen Szenen haben wir ja schon Bilder im Kopf. Um sowas richtig beurteilen zu können brauch ich 'ne jungfräuliche Fantasie.
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