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Hier der Bericht aus der WAZ um Herner Event. Das Foto beim selbigen Bericht zeigt übrigens H.C. beim Autogramme geben beim Berliner Event. Vielleicht erkennt sich ja der ein oder andere Sturmie dort ;-)
Hier der Link und dazu der passende Bericht ohne Foto
http://www.waz.de/waz/waz.onlinesuche.ergebnis.volltext.php?zulieferer=waz&redaktion=redaktion&dateiname=dateiname&kennung=on1wazWESRegRegionRhein-Ruhr38488&catchline=catchline&kategorie=kategorie&rubrik=Region®ion=Region%20Rhein-Ruhr&bildid=462081&searchstring=Star+%26+Wars&dbserver=1&dbosserver=1&other=
(falls das Ungetüm an Link nicht funktionieren sollte. auf WAZ.de gehen und dort Star Wars suchen. Dann kommt man auch dorthin)
Mambacco kommt aus einer weit, weit entfernten Galaxis, beziehungsweise aus Herne. Denn unter der Außerirdischen-Verkleidung steckt Star-Wars-Fan Markus Wefer. Als Mittwoch "Episode III" als Vorab-Vorführung in den Kinos lief, war er im Kostüm in der Herner Innenstadt unterwegs - wie viele Fans im ganzen Ruhrgebiet.
Am Eingang zum Herner Kino drängeln sich Kinder. Sie versuchen, einen Blick zu erhaschen auf das bunte Völkchen, das sich um zwei Stehtische versammelt hat. Da stehen imperiale Krieger in ihren weißen Rüstungen, Reberllen-Piöotinnen in ihren orangen Overalls. Im Vordergrund "kämpft" ein Jedi-Ritter mit Youri, der neun Jahre alten Ausgabe von Darth Vader.
So war es in vielen Städten des Ruhrgebiets am gestrigen Mittwochabend. In oft reichlich dekorierten Kinos hielten die Fans Einzug. Die bekannten Uniformen der imperialen Truppen, Rebellen, Jedi Ritter und allerlei Aliens tummelten sich zwischen Papp-Raumschiffen und -Planeten. Ein großes Spektakel zur so genannten Preview am Abend vor dem offiziellen Filmstart.
Diesem Abend hatte Markus Wefer lange entgegengefiebert, hatte viel geplant. Nur beim Kostüm gab es kaum etwas zu machen. Denn schon seit Jahren tritt er als Mambacco auf, liebevoll auch "Mamba" genannt. Mamba ist ein Wookiee, ein riesiges, zotteliger Außerirdischer aus den Star Wars Filmen. "Ich war der erste Wookie in Deutschland", sagt er stolz, war eine Attraktion auf Fan-Treffen, den so genannten Conventions.
Mambacco hat eine eigene Biografie: Er ist der Neffe des in den Filmen auftretenden Chewbacca, seine Frau wurde vom Imperium getötet, er verschleppt. Keine Parallele zu Markus Wefers normalem Leben. Da ist er Einzelhandelskaufmann, Bereich Spielwaren. Der 37-Jährige Herner verkauft in einem Supermarkt unter anderem die Star-Wars-Figuren, die er selbst sammelt. "Ein Kindheitstraum", sagt er.
Star Wars hat viele Anhänger. Allein der offizielle Fan-Club zählt mehr als 10 000 Mitglieder. Hinzu kommen weitere Vereine und natürlich die Fans, die sich nicht organisieren. Am Mittwoch bei der Deutschlandpremiere in Berlin, mit Regisseur George Lucas und den Hauptdarstellern, jubelten hunderte Fans, viele von ihnen verkleidet. In Amerika war es noch extremer. Fans zelteten vor den Kinos, um an Karten zu kommen. Wirtschaftsvertreter befürchteten große Ausfälle für die amerikanische Volkswirtschaft, weil die Mitarbeiter im Star Wars-Fieber ihren Job vernachlässigten.
"So verrückt ist in Deutschland keiner", sagt Markus Wefer. Auch wenn er einen Großteil seiner Freizeit mit Star Wars verbringt, den Job dürfe das nicht beeinträchtigen: "Star Wars ist für mich einfach der Ausgleich für den sonstigen, täglichen Stress. Seit 25 Jahren." Über einen Freund wurde er auf Star-Wars-Spielfiguren aufmerksam. Dann kam der zweite Film in die Kinos. "Das war es", so Wefer. Die Saga ließ ihn nicht mehr los. Vor allem die Treffen mit anderen Fans sind ihm wichtig: "Durch die Sache habe ich auch sehr viele neue Freunde gewonnen."
Freunde, die sehr unterschiedlich sind. Denn es gibt nicht den einen Typ Star-Wars-Fan. Der eine sammelt Figuren, der nächste guckt nur die Filme und wieder andere richten sich ihre Wohnung ein wie den Todesstern, die Wunderwaffe des bösen Imperiums. Und die Fans sind auch im normalen Leben sehr unterschiedlich.
Da begegnet man Silvia, 35, X-Wing-Pilotin bzw. städtische Angestellte im normalen Leben. Daniel, 29, gehört zur imperialen Sturmtruppe. Auch, wenn er sonst als Beamter sein Geld verdient. Und Jedi-Meister Niklas hat mit seinen acht Monaten seine Eltern auch ohne Lichtschwert im Griff.
Sie alle begegnen uns im normalen Leben ohne aufzufallen. Doch wenn sie in ihre Kostüme schlüpfen und in die Star-Wars-Galaxis eintauchen, gucken Passanten hinterher, wollen Kinder mit ihnen fotografiert werden.
Die Star Wars Filme waren große Publikums- und Kassen-Erfolge. Doch finanziell noch bedeutender sind die Einnahmen aus dem Verkauf von Lizenzen und sogenannten Merchandising-Artikeln. Ob ein Fast-Food-Unternehmen Figuren verteilt, oder Geschäfte Bausätze für die Raumschiffe verkaufen - die Kasse von Macher George Lucas klingelt.
Auch, weil es Fans wie Markus Wefer gibt. Im Wohnzimmer des 37-Jährigen stapeln sich die Figuren bis zur Decke, Raumschiffe hängen wiederum dort, ganze Welten sind aufgebaut. "Ich habe sie lange nicht mehr gezählt, aber es sind wohl so 600 Figuren", sagt er. Dazu kommen andere Star-Wars-Artikel wie ein Schachbrett und Star-Wars-Videos in allen Varianten. Die Gesamtkosten kann Markus Wefer nicht einmal schätzen. Einige Stücke sind begehrt und damit teuer. Das spielt für ihn aber weniger eine Rolle. Denn es geht um sein großes Hobby, seine Leidenschaft: "Es ist der ideelle Wert, der zählt."
18.05.2005 Von Matthias Walter _________________ "Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt." J.L. Borges
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