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Zum einen kann man das natürlich als Inkonsequenz erklären, von denen man so einige in den Starwars Filmen findet. Z.B. heißt es ja auch, daß ein Jedi niemals aggressiv handelt, sich rächt, und seine Kräfte nur zur Verteidigung benutzt. Als Darth Maul Qui-Gon getötet hat, ist Obi-Wans Reaktion aber nicht gerade unaggressiv und stellt auch nur bedingt eine Verteidigungsmaßnahme dar.
Wie dem auch sei: Ich schätze, man kann sich das damit erklären, daß man seinen Feind kennen muß. Wie will man sich darauf trainieren, keine Angst zu haben, wenn man nicht weiß, was Angst ist, wie sie sich anfühlt, und vor allem, wovor man Angst hat. Man muß sich seiner Angst stellen, um diese zu überwinden.
Während der gewöhnliche Jedi eine jahrelange Ausbildung durchläuft, und so Schritt für Schritt lernt, sich von solchen negativen Emotionen zu befreien, hatte Anakin bereits das neunte Lebensjahr erreicht. Aus Ermangelung an Erfahrung haben die Jedi also versucht, ihm über Predigten zu vermitteln, was er zu meiden hat (wobei ich sicher bin, daß auch Anakin ähnliche Prüfungen wie die Baumhöhle auf Dagobah mitmachen mußte). Und bei Luke war es noch extremer, da er ja schon erwachsen war. Außerdem hatte Yoda erkannt, daß bei der Ausbildung von Anakin Fehler unterlaufen waren. Also mußte man Luke auf andere Art und Weise seinen Ängsten näherbringen. Und dies geschah in diesem Fall in Form einer Art Schocktherapie.
Alles in allem sind die Grenzen, was den Umgang mit den zwei Seiten der Macht angeht, sicherlich fließend. Und in einem Roman sagt Mace Windu sogar, daß viele Regeln, welche die Jedi sich selbst auferlegt haben, reine Interpretationssache sind, da sie nicht wirklich "verstehen", was die Macht ihnen sagt, sondern es eben einfach nur "versuchen" zu verstehen und deuten müssen. _________________
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